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Spessartin: seltener Granat mit markantem Aussehen
Schon seit dem Ende des 19. Jahrhunderts ist der Spessartin als eigene Edelsteingattung bekannt und genießt als solche zunehmende Aufmerksamkeit. Er gehört zur Gruppe der Granate und fällt im Vergleich zu anderen durch seine orange bis dunkelbräunliche und rote Farbe auf. Ähnlich wie Pyrop und Almandin handelt es sich bei dem Spessartin um einen Mischkristall, der den Inselsilikaten zugeordnet wird. Ist hauptsächlich Mangan im Kristall vertreten, handelt es sich um einen Spessartin; ist das Mangan größtenteils durch Magnesium oder Eisen ersetzt, liegt ein Pyrop (dunkelrot) oder Almandin (schwarz) vor. Da die chemische Aufklärung der Zusammensetzung recht aufwendig ist, werden im Edelsteinhandel inzwischen alle orange- und gelbfarbenen Granate als Spessartin oder Grossular bezeichnet.
Woher stammt der Name Spessartin?
Die erste bekannte Fundstelle dieses Steins befand sich im Spessart. Von diesem Vorkommen wurde auch der heute bekannte Name abgeleitet. Aufgrund seiner Farbe wird er oftmals mit zahlreichen anderen orangen und auch braunrot gefärbten Edelsteinen verwechselt. Eine besonders hohe Verwechslungsgefahr – insbesondere im geschliffenen Zustand - besteht mit dem Zirkon, Topas und Sphen. Trotzdem lässt sich beim genauen Hinsehen recht schnell erkennen, ob es sich bei einem Stein um den Spessartin handelt, denn er ist im Vergleich zu den anderen genannten der einzige Edelstein, der einfach lichtbrechend ist.
Vorkommen des Spessartin
Auch wenn der erste Spessartin im deutschen Spessart gefunden wurde, war diese Fundstelle nicht von wirtschaftlicher Bedeutung und damit eben auch aufgrund des geringen Vorkommens kaum relevant. In den folgenden Jahren gab es kleinere Fundstellen in den USA. So kam der Stein zum Beispiel in den Rutherford Mines in Virginia vor. Mittlerweile sind überdies Indien und Sri Lanka als Lieferanten des Spessartin bekannt. In den 1960er-Jahren etablierte sich vor allem die Gegend um Mumbai als Lieferant. Der Norden Namibias rückte ab den 1990er-Jahren in den Fokus. Hier tauchten neue Vorkommen mit besonders intensiven Farben und hoher Leuchtkraft auf. Heutzutage werden sehr schöne Spessartine auch in Tansania gefunden. Insgesamt ist die Anzahl bekannter Fundstellen auf über eintausend angewachsen.