Faszination
Faszination Chrysoberyl
Das Kristallsystem
Chrysoberyll ist ein Mineral mit einem orthorhombischen Kristallsystem, was bedeutet, dass seine Atome in einem rechteckigen Gitter angeordnet sind. Die Struktur besteht aus Aluminium, Beryllium und Sauerstoff (BeAl2O4). Die Kristalle des Chrysoberylls bilden sich oft in prismatischer Form, und sie zeigen in der Regel keine Spaltbarkeit. Der Kristallaufbau dieses Minerals ist für seine herausragenden optischen Eigenschaften verantwortlich, einschließlich seiner hohen Lichtbrechung und seiner charakteristischen grünen bis gelben Farben.
(Foto-Quelle: www.mindat.org)
Zwillings- und Drillings-Bildung
Die Kristalle des Chrysoberylls können eine faszinierende Zwillings- oder zyklische Drillingsbildung aufweisen. Dies geschieht durch eine besondere Anordnung der Kristallflächen und ist auf die Art und Weise zurückzuführen, wie die Atome in seinem Kristallgitter miteinander angeordnet sind. Während des Kristallwachstums können sich bestimmte Flächen des Chrysoberylls so entwickeln, dass sie eine Spiegelbildanordnung oder eine rotationssymmetrische Struktur bilden. Diese Zwillings- oder zyklische Drillingsbildung ist ein interessantes Phänomen und trägt zur Vielfalt und Schönheit dieses Minerals bei, was es bei Sammlern besonders begehrt macht.
(Foto-Quelle: www.mindat.org)
Fundorte und Entstehung
Chrysoberyll ist ein seltenes und begehrtes Mineral, das in verschiedenen Teilen der Welt vorkommt. Die bedeutendsten Vorkommen befinden sich in Regionen wie Madagaskar, Sri Lanka und Brasilien. Diese Gebiete sind bekannt für die Förderung hochwertiger Chrysoberylle in verschiedenen Farbvariationen, die von grünlich-gelb bis hin zu rot, blau und farblos reichen können.
Die Entstehung von Chrysoberyll ist in der Regel an geologische Umgebungen gebunden, die hohe Temperaturen und Drücke aufweisen. Dieses Mineral bildet sich oft in metamorphen Gesteinen wie Granuliten und Gneisen, wo es in den Prozessen der Metamorphose und Gesteinsumwandlung entsteht. Es kann auch in Pegmatiten und alluvialen Ablagerungen gefunden werden.
Optische Besonderheiten
Ein bemerkenswertes Merkmal des Chrysoberylls ist seine Fähigkeit, optische Phänomene zu zeigen, wie den Katzenaugen-Effekt (Chatoyanz), der vor allem bei Chrysoberyllen aus Sri Lanka zu finden ist. Hierbei entsteht ein auffälliger Lichtstreifen, der über die Oberfläche des Steins wandert, ähnlich dem Auge einer Katze (siehe Video unten). Dieses optische Merkmal macht den Chrysoberyll besonders begehrt.
Alexandrit, eine bemerkenswerte Varietät des Chrysoberylls, ist für seinen einzigartigen Farbwechsel-Effekt bekannt, der je nach Lichtquelle und Betrachtungsumgebung variiert. Unter Tageslicht oder weißem Licht zeigt Alexandrit eine grüne Farbe, während es unter künstlichem Licht, insbesondere bei Kerzenlicht, eine rötliche bis purpurne Farbe annimmt. Diese auch als Alexandrit-Effekt bezeichnete außergewöhnliche optische Eigenschaft des Alexandrits wird durch die Anwesenheit von Spurenelementen wie Chrom und Eisen in seinem Kristallgitter verursacht.
Highlights
Was zeichnet Chrysoberyll-Kristalle aus?
Chrysoberyll ist ein eher seltener Edelstein. Plinius, der von 23 bis 79 nach Christus lebte, beschrieb dieses Mineral einst als Beryll-Unterart. Seine Bekanntheit hat er allem voran seiner häufig markanten Optik zu verdanken: Chrysoberylle neigen zur Zwillingsbildung. Besonders begehrt sind zyklische Drillinge. Die Kristalle sind sowohl klar bis transparent als auch opak, und werden durch verschiedenen Farbnuancen gekennzeichnet. Am häufigsten kommen gelbe Nuancen vor. Durch Lichtreflexionen im Kristall faszinieren sehr gut ausgebildete Chrysoberylle häufig mit einer hervorragenden Brillanz.
Grundlegende Eigenschaften der Chrysoberyll-Steine
Neben der doch markanten Optik fallen die Chrysoberyll-Steine durch ihre hohe Kratzfestigkeit auf, durch die sich von anderen Edelsteinen deutlich unterscheiden. Auf der Mohs-Skala für Mineralien haben die Steine einen Härtegrad von 8,5. Damit ist der Chrysoberyll der dritthärteste natürliche Edelstein nach Diamant und Korund. Farblich tritt der Chrysoberyll ganz unterschiedlich in Erscheinung. Es gibt Exemplare, die blassgelb sind, andere fallen dagegen gelbgrün aus. Außergewöhnlich sehen dagegen die Steine aus, die bläulich grün schimmern, rubinrot sind oder sich mit einem zarten Rosa präsentieren. Die Farben kommen besonders ansprechend zur Geltung, da die Steine meist einen glasartigen Glanz haben.
Besondere Varietäten von Chrysoberyll-Kristallen
Einige Chrysoberylle weisen besondere physikalische Eigenschaften auf. Bestimmte Lichtreflexionen im Innern einiger Chrysoberyll-Kristalle erzeugen den sogenannten Katzenaugeneffekt: Ein länglicher heller bläulicher Reflex, der an ein Katzenauge in der Dunkelheit erinnert. Farbwechselnde Chrysoberylle werden als Alexandrit bezeichnet (nähere Informationen siehe dort). Eher selten, aber nicht weniger reizvoll ist der Vanadium-Chrysoberyll. Er stellt eine seltene Chrysoberyll-Sorte dar und wird in Tansania gefunden. Die Farbnuancen des bläulich-grünen Steins reichen bis hin zu Mint.
In Madagaskar findet man auch schöne Chrysoberylle auf Matrix, hier auf Schörl.
Diverse Chrysoberyll-Kristalle auf Quarz (ebenfalls aus Madagaskar).
Sehr schön ausgebildeter fächerförmiger Chrysoberyll (Madagaskar).